Mit dem FC Bayern München wartet am Samstagabend (18.30 Uhr) Schwerstarbeit auf den FC Schalke 04. Und auf seine Defensive. Die zeigte sich beim 1:0-Sieg gegen Mainz 05 am Mittwoch zum ersten Mal in dieser Saison in starker Verfassung. Zumindest, was die Innenverteidigung angeht.
Und das überraschte dann doch. Denn dort stand neben Maya Yoshida mit Henning Matriciani eher ein Notstopfen. Bis vor kurzem spielte der 2020 aus Lippstadt zur U23 geholte Matriciani Außenverteidiger, zumeist auf der rechten Abwehrseite. Dort galt er als Sicherheitsrisiko.
Das hat sich in der Zentrale geändert. Vorletzten Spieltag, beim 1:2 gegen Werder Bremen, zeigte er hier bereits eine gute Leistung. Am Mittwoch gegen Mainz (1:0) legte er nochmal eins drauf. Anschließend gab es zurecht ein Lob von Trainer Thomas Reis für seine Innenverteidigung. „Die Spieler merken langsam, dass man für das, was man umsetzen will, frühzeitig rausschieben muss“, erklärte er.
Henning ist ein Spieler, der am Anfang vielleicht nicht so auf dem Schirm war und der auch vielleicht kritisch gesehen wurde
Schalke-Trainer Thomas Reis über Henning Matriciani
Für Matriciani gab es sogar ein Sonderlob. „Henning ist ein Spieler, der am Anfang vielleicht nicht so auf dem Schirm war und der auch vielleicht kritisch gesehen wurde“, sagte Reis. Und gab dann zu, dass er aus der blanken Not eine Tugend gemacht hat: „Ich bleibe immer dabei, das ist ja nie negativ gemeint: Es sind im Moment keine anderen Spieler da.“ Schalke hat derzeit mit Marcin Kaminski, Leo Greiml, Sepp van der Berg und Ibrahime Cissé vier verletzte Innenverteidiger zu beklagen.
Und so bekommt Matriciani, der von den S04-Fans als Underdog bereits ähnlich wie einst Yves Eigenrauch gefeiert wird, gegen Bayern eine weitere Chance. Dieses Mal gegen Eric Maxim Choupo-Moting, Leroy Sané, Jamal Musiala und Serge Gnabry. „Er zeigt, dass er sich von Spiel zu Spiel entwickelt. Das ist natürlich für mich schön. Und für ihn dann selber auch. Und das gibt entsprechend einer Mannschaft auch die Stabilität“, erklärte Reis.
Schalke: Stammplatz für Matriciani?
Ein Katalysator war womöglich die Monstergrätsche in der Nachspielzeit gegen Mainz, mit der Matriciani wohl den Sieg rettete. „Der Laufweg, also das war schon sehr, sehr gut. Ich hoffe, dass ihm das einfach Selbstvertrauen gibt. Und dann werden wir schauen, wenn welche zurückkommen, ob er sich dann weiterhin durchsetzt.“
Ausgeschlossen sei das nicht, sagte Reis und stellte seinem Verteidiger sogar einen Stammplatz in Aussicht: „Wenn er so weiter macht, dann sieht man, dass man auch von einer niedrigeren Liga manchmal das Glück haben muss, dass man mehr Spielzeit bekommt. Aber er belohnt sich und zeigt, dass er es absolut verdient hat, mehr zu spielen.“